Ursachen einer Hypophosphatämie
Mangelnde Phosphataufnahme (Phosphatzufuhr)
- Phosphatbinder (Al, Mg, Antazida ⇒ binden Phosphat ab ⇒ verminderte Phosphataufnahme).
- Einseitige (phosphorarme) Ernährung (Alkoholismus, parenterale Ernährung, Anorexia nervosa, Fasten etc.)
- Malabsorptionssyndrom, chronischer Durchfall, Fruktoseintoleranz
- Erbrechen
Erhöhter Phosphatverlust (renal, enteral)
- Phosphaturisch wirkende Peptide (Phosphatonine)
- Typ I: X-chromosomale Hypoposphatämie: (= Phosphatdiabetes, familiär oder sporadisch auftretende Störung der Phosphatrückresorption im proximalen Tubulus).
- Typ II: Autosomal-rezessive Hypophosphatämie mit Defekt der renalen Rückresorption.
- Typ III: Onkogene hypophosphatämische Osteomalazie: vermehrte FGF-23-Synthese (z. B.: benigne oder maligne Tumore vorwiegend mesenchymalen Ursprungs wie Fibrome, Hämangiome etc.) ⇒ vermehrte Sezernierung des Polypeptids ⇒ vermehrte renale Phosphatausscheidung (Nach Entfernung des Tumors bildet sich die Symptomatik vollständig zurück).
- Vitamin-D-Mangel (Osteomalazie, Rachitis)
- Hyperparathyreoidismus ⇒ renaler Phosphatverlust
- Hypercortisolismus (Cushing-Syndrom, Cortison-Überdosierung)
- Hypothyreose (Schilddrüsenhormon-Mangel)
- Elektrolytstörungen (Hypomagnesiämie, Hypokaliämie u.a.)
- Intoxikation mit Methylxanthinen (Theophyllin, Coffein u. a.)
- Medikamente (Diuretika, Antazida u. a.)
- Dialyse
Verteilungsstörung (Umverteilung vom Extrazellulär- in den Intrazellularraum)
- Gabe von Insulin ⇒ Abfall des Phosphatspiegels.
- Hyperventilation (akut/chronisch) bei
-
- Panikattacken (PMID: 19225028; PMCID: 3669839; PMID: 2366722)
- COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung ⇒ verstärkte Abatmung von Kohlendioxid ⇒ respiratorische Alkalose ⇒ Phosphatabfall im Serum)
-
Vermehrter Phosphatverbrauch:
- Excessive KH Zufuhr (⇒ Abfall des Serumphosphat durch vermehrten Verbrauch von Phosphatestern für den KH-Abbau).
-
- Reefeding nach Hungerperioden
- Glukoseinfusionen
- Diabetische Ketoazidose
- u. a.
-
Mögl. Folgen eines Phosphatmangels:
- Leichter, vorübergehender Phosphatmangel macht meist keine Beschwerden
- Mögliche Folgen eines lang anhaltenden Phosphatmangels:
- Phosphatmangel-Anämie (⇒ Stomatozytose ⇒ Hämolyse)
- ATP-Mangel mit der Folge von
-
- Herzinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen
- Muskelschwäche
- Respiratorische Insuffizienz
- Rhabdomyolyse
- Müdigkeit, Schwäche, Reizbarkeit, Schwindel, Parästhesien, psychiatrische KH u. a.
- Erhöhte Neigung zu Krampfanfällen
- Infektanfälligkeit
- u. a.
-
- Abfall von 2,3 Diphosphoglycerat => Sauerstoffabgabe vom Blut an das Gewebe erschwert, Hämolyse u. a.
- Knochenstoffwechselnstörung, Osteomalazie, Knochenschmerzen u.a.
- Magensiumstoffwechselstörungen
- Calciumstoffwechselstörung
- Hyperammonämie (Amoniak erhöht)
- Appetitlosigkeit
- u. a.
Wenn Sie Fragen oder Ergänzungsvorschläge zu diesem Thema haben oder Fehler finden sollten, schreiben Sie dazu bitte ein Kommentar.
Achtung: Keine Selbsttherapie ohne ärztlicher Abklärung bzw. ärztlicher Kontrolle, auch wenn entsprechende Nahrungsergänzungsmittel im Handel frei erhältlich sind!