Impfpflicht ja oder nein?

Die unklügste Maßnahme, um Menschen zu einer Impfung zu bewegen, ist die Ankündigung, staatliche Gewalt anwenden zu wollen. Zum Glück ist die Impfpflicht in Österreich gefallen, aber in der BRD entsteht schon wieder eine Diskussion zur Impfpflicht. Dazu einige Gedanken:
– Bei Viruserkrankungen mit hoher Mutationsrate (Grippe, Covid-19 etc.), kann niemals (!) auch bei einer theoretischen Durchimpfungsrate von 100 % das Virus ausgerottet werden. Hier kann nur jährlich ein angepasster Impfstoff angeboten werden, um die Krankheitshäufigkeit zu vermindern (funktioniert leider nicht immer)
– Bei Viruserkrankungen mit niedriger Mutationsrate (Masern, Pocken etc.) wäre eine Ausrottung theoretisch möglich. In der Praxis braucht aber nur eine Durchimpfungsrate von ca.70-80 % der Bevölkerung erreicht werden. Diese Durchimpfungsrate könnte man leicht erreichen, wenn die Krankenkassen die Bestimmung der entsprechenden Impftiter für Impfwillige kostenlos zur Verfügung stellen würden.
– Es ist bedenklich, wenn der Staat und die PolitikerInnen darüber nachdenken, Zwangsbehandlungen einzuführen, gleichzeitig aber nicht bereit sind, die Kosten für die notwendigen Impftiter-Bestimmungen und die Impfstoffe für Erwachsene zu übernehmen, um Impfwillige zu unterstützen.

– Eine Bitte noch an die JournalistInnen, die über solche Themen schreiben. Bitte polarisieren Sie nicht und lassen Sie eine ergebnisoffene Diskussion zu. Wir laufen sonst Gefahr, mehr Schaden, als Nutzen anzurichten.

Lebensmittelsicherheit oder Nahrungssicherheit

Food safety (Nahrungssicherheit): Ist ein Zustand, bei dem alle Menschen einer Bevölkerung jederzeit Zugang zu ausreichender Nahrung haben.
 
Safe Food (Lebensmittelsicherheit): Ist ein Zustand, bei dem Lebensmittel in den verzehrsüblichen Mengen für die Gesundheit unbedenklich sind. Lebensmittel dürfen deshalb Grenzwerte für Gehalte an gesundheitsgefährdenden Mikroorganismen, Giftstoffen usw. nicht überschreiten.
 
Die Lebensmittelsicherheit wird von der EU in die Hand der Hersteller gelegt. D. h. nicht die Behörden kontrollieren, ob ein Nahrungsmittel gefährlich ist, sondern die Hersteller kontrollieren ihre Produkte selber. 
Nimmt jemand Schaden an einem Nahrungsmittel, liegt die Beweislast derzeit beim Konsumenten. Wie soll aber der einfache Bürger gegenüber einem Konzern mit Milliardenumsatz die Beweislast tragen und einklagen? Ein Ding der Unmöglichkeit.
 
Um eine bessere Lebensmittelsicherheit zu erreichen, MUSS eine Beweislastumkehr eingeführt werden: Nicht der Konsument sollte beweisen müssen, dass er durch ein Nahrungsmittel krank geworden ist, sondern der Konzern hat zu beweisen, dass die Krankheit nicht durch sein Produkt entstanden sein kann. Mit so einer Gesetzesänderung würden ziemlich rasch alle gefährlichen Nahrungsmitteln aus den Regalen verschwinden.
 
Damit nicht der einfache Bauer ein hohes Risiko tragen muss, kann man die Beweislastumkehr auf industriell gefertigte Produkte einschränken.