Ernährung in der Schwangerschaft (Teil 2: Infektionsgefahr)

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Grundsatz 2: Embryo nicht über die aufgenommene Nahrung infizieren: Das ungeborene Kind hat noch kein ausgereiftes Immunsystem und kann deshalb mit Keimen nicht so gut umgehen. So gibt es einige Infektionserkrankungen (z. B. Toxoplasmose, Zytomegalie u. a.), die über die Aufnahme von Nahrungsmitteln bedingt sein können und beim Kind zu Schäden führen können.

Hier gehören vor allem Nahrungsmittel dazu, die in den letzten Jahrzehnten als besonders “gesund” angepriesen wurden, nämlich Rohkost: Rohes Fleisch, roher Fisch, Rohmilchprodukte sollten deshalb für jede Schwangere tabu sein. Aber auch rohes Gemüse, besonders wenn es vorgeschnitten und in luftdicht verpackt ist (vorgeschnittener Salat im Supermarkt oder Imbissstation) stellt eine Brutstätte für gefährliche Mikroorganismen dar.

Dazu kommt noch, dass Keime von rohem Fisch oder Fleisch vor allem Geflügel, auch dann zu Infektionen führen kann, wenn es gekocht oder gebraten wurde. Nämlich dann, wenn in der Küche das rohe Fleisch in die Hand genommen wurde, um es etwa in die Bratpfanne zu legen, und anschließend mit den ungewaschenen Händen der Salat zubereitet wurde. Auch wenn nicht geschnittener roher Salat in der Regel keine gefährliche Infektionsquelle darstellt, wird er so durch die Übertragung infektiöse Keime in der Küche plötzlich zum gefährlichen Überträger von Krankheitskeimen.

Nahrungsmittel assoziierte Infektionen sind während er ganzen Schwangerschaft, besonders aber im 3. Trimester zu beachten. Man muss wegen der vielen Infektionsmöglichkeiten nicht gleich beunruhigt sein, zumal die Mutter die Antikörper, die sie im Rahmen ihres Lebens gegen die verschiedenen Krankheitserreger gebildet hat, über das Blut auch dem Kind überträgt und damit vor Infektionen schützt.

Nahrungsmittel die während der Schwangerschaft aus Gründen der Infektionsgefahr vermieden werden sollten (Merksatz: „Cook it, peel it or leave it“)

  • Rohes Fleisch (Cave „Fleisch- und Wurstesser“)
    • Beef steak tartar.
    • Mettwurst.
    • Steak (medium rare)
    • Teewurst (Norddeutschland)
    • Carpaccio.
    • Salami.
    • „Medium“ steak,
    • Speck,
    • Manche Arten von Schinken (Prosciutto, jamon serrano, jamon crudo Rohschinken in Spanien etc.)
    • Rohwürste aus Schweinefleisch und -innereien
    • Leberwürste
    • Rohes Hackfleisch (Beef tartar)
    • Räucherwürste
    • Nicht ganz Durchgegartes etc.
  • Rohe Milch und Rohmilchkäse (je härter der Käse, desto ungefährlicher, denn Wasser wird für Bakterienwachstum benötigt).
    • Unpasteurisierte Milch (das niedrigste Infektionsrisiko hat H-Milch).
    • Rohmilchkäse (z. B. Camembert, Brie)
    • Rotschmiere-Käse (z. B. Quargel)
    • Alle nicht pasteurisierte Milchprodukte
  • Roher Fisch,
    • Sushi,
    • Rollmöpse,
    • Räucherlachs
  • Rohe Eier (sofern nicht pasteurisierte Eier verwendet wurden):
    • Tiramisu,
    • Mayonnaise,
    • Eierlikör

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Ernährung in der Schwangerschaft (Teil 1: Intoxikationsgefahr)

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Für die Ernährung in der Schwangerschaft gelten folgende Grundsätze:

1. Embryo nicht vergiften

2. Embryo nicht infizieren

3. Embryo mit allen notwendig Nährstoffen versorgen

4. Metabolische Programmierung beachten

1. Grundsatz (Embryo nicht zu vergiften): Das ungeborene Kind hat noch keine oder kaum ausgebildete Entgiftungsmechanismen, weil die dafür notwendigen Organe und Enzyme noch nicht ausreichend funktionieren. Trinkt die Mutter eine Tasse Kaffee, dann kann sie das darin enthaltene Koffein mit Leichtigkeit abbauen, vor allem wenn sie eine ausgewiesene Kaffeetrinkerin ist. Beim Embryo sind die dazu notwendigen Enzyme noch nicht vorhanden, deshalb kann schon ein vermeintlich “harmloses” Getränk im Embryo zu Vergiftungserscheinungen führen.

Vor allem in ersten Trimenon, wenn der Embryo noch nicht voll funktionsfähige Organe hat, sind solche „Vergiftungen“ von Bedeutung und sollten von der Mutter berücksichtigt werden. In dieser Zeit kann sich das ungeborene Kind nur indirekt vor Vergiftung schützen. Das geschieht dadurch, dass in der Plazenta das Hormon HCG gebildet wird. Ein Anstieg von HCG im Blut oder Harn wird auch bei den Schwangerschaftstests ausgenützt, um eine Schwangerschaft sicher festzustellen.

Eine wenig bekannte Funktionen von HCG besteht darin, das “Brechzentrum” im Gehirn der Mutter zu empfindlicher zu machen. Dadurch kommt es vor allem zu Beginn der Schwangerschaft zu “flauem Gefühl”, Übelkeit, Geruchsempfindlichkeit und manchmal sogar zu heftigem Erbrechen. Schwangerschaftsübelkeit ist also ein Ausdruck eines HCG-Anstieges.

Nahrungsmittel, welche die Mutter sonst ohne Probleme essen konnte, werden so plötzlich abstoßend. Die Schwangere kann plötzlich gewisse Speisen nicht mehr riechen. Das ist auch gut so, handelt sich dabei doch meist um Nahrungsmittel, die einer sehr komplexen Entgiftung unterliegen und deshalb für das ungeborene Kind gefährlich werden können. Kohlgemüse und andere Gemüsesorten aus der Familie der Kreuzblütler führen bei der Zubereitung zu einem intensiven Geruch, der oft zu Übelkeit führt und deshalb nicht gegessen wird.

Die Natur hätte mit der Schwangerschaftsübelkeit für ausreichenden Schutz des Kindes vor Vergiftung gesorgt, wenn nicht Mütter, Schwiegermütter und andere Verwandte in der Meinung etwas Gutes tun zu müssen, die Schwangere dazu anhalten würden, doch “gesund” zu essen. In manchen Kulturen gilt es als unhöflich, wenn die Schwiegertochter nicht von mitgebrachtem Essen isst. Das kann so weit gehen, dass diese Frauen im Krankenhaus stationär aufgenommen werden müssen, nur um sie vor „besonders fürsorglichen Schwiegermüttern“ zu schützen.

Nahrungsmittel, die während der Schwangerschaft aus Gründen der toxischen Belastung vermieden werden sollten.

  • Thunfisch und alle Fische aus kontaminierten Meeren (z.B. Ostsee wegen zunehmender Schwermetallbelastung).
  • Muscheln (filtrieren Toxine aus dem Wasser und reichern diese Gifte an, z. Bsp. TNT aus Bomben in der Nordsee).
  • Glutamat (passiert die Planzentaschranke). Führt möglicherweise zu Schäden der embryonalen Hypophysenfunktion vor allem im 3. Trimenon.
  • Kunststoffverpackungen (Plastikverpackungen, Plastikdeckel, Dichtung in Metalldeckeln etc.) können Weichmacher enthalten, die möglicherweise reproduktionstoxische Wirkungen haben (z. B. Bisphenol A, 2-Ethylhexansäure u. v. a.).
  • Nüsse (wegen Belastung mit Pilztoxinen)
  • Kaffee (max. 1 Tasse/Tag, da Embryo Koffein nicht abbauen kann!)
  • Alkohol sowie alle suchterzeugenden Drogen.
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