Plastik in der Nahrung

Mikroplastikpartikel sind in der Umwelt allgegenwärtig. Von der Luft, die wir atmen, bis zu den Lebensmitteln, die wir essen. Im Sputum ALLER Menschen kann Mikroplastik nachgewiesen werden. 21 verschiedene Arten von Plastik atmen wir mit der Umgebungsluft ein1.

Mikroplastik und Nanoplastik befindet sich bereits in der Nahrungskette. Im Darm beeinflusst es die Zusammensetzung der Darmkeime, die Immunantwort und die Funktion der Darmwand2. Funktionen, die bei Menschen mit Reizdarmsyndrom gestört sind.

Täglich essen wir etwa 553 Partikel Plastik, das sind 184 ng. 90% dieser Partikel verbleiben bis zum Lebensende im Körper3. Im Laufe eines Lebens hat man etwa 5 g Plastik im Körper angereichert. Das ist die Menge, die einer Scheckkarte entspricht.

Nicht nur das Plastik, welches wir mit der Nahrung aufnehmen, macht Probleme. Vor allem die Chemikalien, die an Plastik gebunden sind, bereiten Sorgen. Krebserregende Stoffe, endokrine Disruptoren, Weichmacher usw.  Diese an Plastik gebundenen Stoffe, entfalten eine lebenslange Depotwirkung in unserem Körper.

Wie könnte man das Problem lösen?

Den gesundheitlichen Folgen kann sich niemand mehr entziehen. Das betrifft auch superreiche Oligarchen und Konzernchefs der Plastikindustrie, der Verpackungsindustrie und der Lebensmittelindustrie. Selbst in der Arktis findet sich Mikroplastik. Nur eine Reduktion der Plastikproduktion kann eine Lösung darstellen, denn das viel gepriesene Recyceln ist nur zu einem ganz geringen Prozentsatz möglich und wird in der Praxis auch kaum durchgeführt.

1Huang, S., Huang, X., Bi, R., Guo, Q., Yu, X., Zeng, Q., …Guo, P. (2022). Detection and Analysis of Microplastics in Human Sputum. Environ. Sci. Technol., 56(4), 2476–2486. doi: 10.1021/acs.est.1c03859

2Djouina, M., Vignal, C., Dehaut, A., Caboche, S., Hirt, N., Waxin, C., …Body-Malapel, M. (2022). Oral exposure to polyethylene microplastics alters gut morphology, immune response, and microbiota composition in mice. Environ. Res., 212, 113230. doi: 10.1016/j.envres.2022.113230

3Nor, N. H. M., Kooi, M., Diepens, N. J., & Koelmans, A. A. (2021). Lifetime Accumulation of Microplastic. Environ. Sci. Technol., 55(8), 5084. doi: 10.1021/acs.est.0c07384

Lebensmittelsicherheit oder Nahrungssicherheit

Food safety (Nahrungssicherheit): Ist ein Zustand, bei dem alle Menschen einer Bevölkerung jederzeit Zugang zu ausreichender Nahrung haben.
 
Safe Food (Lebensmittelsicherheit): Ist ein Zustand, bei dem Lebensmittel in den verzehrsüblichen Mengen für die Gesundheit unbedenklich sind. Lebensmittel dürfen deshalb Grenzwerte für Gehalte an gesundheitsgefährdenden Mikroorganismen, Giftstoffen usw. nicht überschreiten.
 
Die Lebensmittelsicherheit wird von der EU in die Hand der Hersteller gelegt. D. h. nicht die Behörden kontrollieren, ob ein Nahrungsmittel gefährlich ist, sondern die Hersteller kontrollieren ihre Produkte selber. 
Nimmt jemand Schaden an einem Nahrungsmittel, liegt die Beweislast derzeit beim Konsumenten. Wie soll aber der einfache Bürger gegenüber einem Konzern mit Milliardenumsatz die Beweislast tragen und einklagen? Ein Ding der Unmöglichkeit.
 
Um eine bessere Lebensmittelsicherheit zu erreichen, MUSS eine Beweislastumkehr eingeführt werden: Nicht der Konsument sollte beweisen müssen, dass er durch ein Nahrungsmittel krank geworden ist, sondern der Konzern hat zu beweisen, dass die Krankheit nicht durch sein Produkt entstanden sein kann. Mit so einer Gesetzesänderung würden ziemlich rasch alle gefährlichen Nahrungsmitteln aus den Regalen verschwinden.
 
Damit nicht der einfache Bauer ein hohes Risiko tragen muss, kann man die Beweislastumkehr auf industriell gefertigte Produkte einschränken.

Sind Vitamintabletten gesund?

Vitamine werden allgemein als „gesund“ angesehen. Dies kommt daher, da ein Mangel an Vitaminen zu Krankheiten führen kann. So kommt es, dass viele einem Vitaminmangel vorbeugen möchten, um nicht krank zu werden. In manchen Fällen ist das auch sinnvoll. Sehr viele Menschen nehmen aber deshalb Vitamine zu sich, weil sie glauben, damit „gesünder“ zu leben: Wenn etwas gesund ist, dann ist mehr davon doch gesünder? „Sind Vitamintabletten gesund?“ weiterlesen

Sind Bitterstoffe gesund?

Was sind Bitterstoffe und wozu dienen sie?

Bitterstoffe sind in vielen Pflanzen enthalten. Sie sind sehr oft giftig und können in verdorbenen Lebensmitteln enthalten sein. Die Fähigkeit, Bitterstoffe zu erkennen, hat sich vor allem deshalb entwickelt, um das Vorhandensein von Giftstoffen zu erkennen und so deren Verzehr zu vermeiden. Bitterstoffe haben keine chemischen Gemeinsamkeiten. Man fasst sie in einer Gruppe zusammen, weil sie alle bitter schmecken. Pflanzen bilden Bitterstoffe, um sich gegen Fressfeinde zu schützen. Beißt ein Tier in eine bitter schmeckende Pflanze, dann meldet der bittere Geschmack, dass die Pflanze vermutlich giftig ist und das Tier frisst die Pflanze nicht mehr weiter. „Sind Bitterstoffe gesund?“ weiterlesen

Eisen substituieren, ist das gut?

Häufige Aussagen

Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement. Eisenmangel führt häufig zu Blutarmut. In Europa sind 5-10 % der Gesamtbevölkerung von einem Eisenmangel betroffen, bei Frauen im gebärfähigen Alter liegt der Anteil sogar bei 20%1. Aber nicht nur Frauen, sondern auch Sportler, Vegetarier, Veganer und Menschen mit chronischen Krankheiten leiden an Eisenmangel2. Symptome, die auf einen Eisenmangel deuten, sind vor allem Müdigkeit, Energielosigkeit, Leistungsknick, Kurzatmigkeit und Blässe. Als Ursachen werden neben Blutverlust auch vermehrtes Schwitzen, Trainingsstress sowie Mikroblutungen im Darm angeblich durch Erschütterungen beim Laufen angegeben. Sollte man da Eisen nicht großzügig substituieren? „Eisen substituieren, ist das gut?“ weiterlesen

Omega-3-Fettsäuren („ist Fisch gesund?“)

Omega-3-Fettsäuren. Alle reden davon und die Experten raten: Essen sie mehr Omega-3-Fettsäuren, damit sich das Verhältnis von Omega-3-Fettsäuren zu den Omega-6-Fettsäuren verbessert. Dazu empfehlen die „Experten“, dass man mehr Fisch in den eigenen Speiseplan einbauen sollte. Doch da gibt es ein kleines Problem: Fische haben kaum Omega-3-Fettsäuren, wenn sie sich ihr Futter nicht selber suchen können und nicht zu den sogenannten Kaltwasserfischen zählen. Solche Fische, die sich ihr Futter selber suchen können, gibt es nicht zu kaufen. Oder haben Sie schon einmal im Supermarkt einen Fisch gekauft, der nicht aus einer Fischzucht stammt, sondern selbst gefangen wurde? Die meisten Fische, die man als Normalverbraucher kaufen kann, stammen aus einer Fischzucht! Bietet der Züchter seinen Fischen kein Futter an, welches reich an Omega-3-Fettsäuren ist, enthält der Fisch auch kaum Omega-3-Fettsäuren. Nachdem Fischfutter, welches reich an Omega-3-Fettsäuren ist, sehr teuer ist, werden die Fische in Fischfarmen auch kaum damit gefüttert. Wer sollte es auch je nachprüfen, ob im verkauften Fisch tatsächlich Omega-3-Fettsäuren enthalten sind.

Warum Haben wild gefangene Lachse einen anderen Omega-3-Fettsäurengehalt?

Lachse, die aus dem Meer kommend über die kalten Flüsse Norwegens oder Schottlands in ihre Laichgebiete schwimmen, fressen auf dem Weg dorthin Moose und Flechten, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Dadurch werden die Omega-3-Fettsäuren in den Membranen der Fischkörperzellen eingelagert. Da Omega-3-Fettsäuren einen niedrigeren Schmelzpunkt haben, werden die Zellmembranen „dünnflüssiger“. Das stellt die Voraussetzung dar, dass diese Fische im kalten Wasser der Flüsse (Kaltwasserfische) auch überleben können. Würden Sie diese Omega-3-Fettsäuren nicht auf ihrem Weg zu den Laichplätzen eingelagert haben, wären sie viel zu starr und könnten in den kalten Flüssen nicht überleben. Deshalb enthalten Kaltwasserfische reichlich Omega-3-Fettsäuren. Das ist aber nur der Fall, wenn sie in der Lage waren, ihr Futter selber zu suchen. Wenn das wie in Fischfarmen nicht der Fall ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass keine oder nur geringe Mengen an Omega-3-Fettsäuren in diesem Lebensmittel zu finden sind.

Kann man Omega-3-Fettsäuren auch mit pflanzlicher Nahrung zuführen?

Wenn man in Fischen nur wenig Omega-3-Fettsäuren findet, dann könnte man doch Pflanzen essen, die reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten. Alpha-Linolensäure (kurz ALA genannt) ist eine solche pflanzliche Omega-3-Fettsäure. Wunderbar, damit könnte man auch als Veganer oder Vegetarier zu seinen gesunden Omega-3-Fettsäuren kommen. Doch auch hier gibt es ein Problem: Für den günstigen Effekt auf die Gesundheit braucht man tierische Omega-3-Fettsäuren. Also Substanzen wie Eicosapentaensäure (kurz EPA genannt) und Docosahexaensäure (kurz DHA genannt). Diese beiden Omega-3-Fettsäuren kommen fast nur in frei lebenden Kaltwasserfischen vor. Die pflanzliche ALA kann aber im menschlichen Körper (fast) nicht in die günstigen Fettsäuren wie EPA und DHA umgewandelt werden.

Soll man Omega-3-Fettsäuren in Kapselform zuführen?

Wenn Fische wenig Omega-3-Fettsäuren enthalten und pflanzliche Omega-3-Fettsäuren nicht in EPA oder DHA umgewandelt werden kann, soll man dann Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln kaufen? Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Nahrungsergänzungsmittel unterliegen so gut wie keiner behördlichen Kontrolle. Es gibt keine Behörde, die kontrolliert, ob das drinnen ist, was außen auf der Verpackung steht. Oft wird das Fischöl, welches in diesen Kapseln verpackt ist, aus (ziemlich unappetitlichen) Schlachtabfällen gewonnen und schön verpackt. Schluckt man eine solche Kapsel, wird man nach einigen Stunden Aufstoßen und Fischgeruch bemerken. Oft sogar so ausgeprägt, dass es auch die Umwelt wahrnehmen kann. Also nicht gerade das, wofür man sein Geld ausgeben will. Dazu kommt noch, dass die Weltmeere und Fischfanggebiete derart mit Schadstoffen verseucht sind, dass Schwermetalle, radioaktive Isotope, Nanoplastik und viele andere Schadstoffe in so gut wie jedem Fisch vorhanden sind. Und schließlich gibt es noch die in der Natur vorhandenen Algentoxine, die sich in der Nahrungskette anreichern und damit immer giftiger werden. Am Schluss der Nahrungskette steht dann der Mensch.

Was soll man also tun?

Ich weiß es nicht! Aber bevor man sich mehr Omega-3-Fettsäuren einverleibt, ist es sicher besser, insgesamt weniger zu essen. Denn auch durch das immer wieder kehrend Fasten kann man das eigene Fettsäureprofil verbessern, da der Körper immer zuerst die weniger wichtigen Fettsäuren abbaut, bevor er auf die wertvollen Bestandteile zurückgreift.

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Calprotectin im Stuhl erhöht

Was bedeutet es, wenn das Calprotectin im Stuhl erhöht ist? Calprotectin kommt in weißen Blutkörperchen (Leukozyten) vor. Wenn im Darm eine Entzündungsreaktion besteht, bei der es zu einer vermehrten Auswanderung von Leukozyten vom Blut in den Darm kommt, steigt die CalprotectinKonzentration im Stuhl an. Calprotectin ist also ein Marker für die Leukozytenaktivität im Darm. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen führen deshalb fast immer zu erhöhten Calprotectin – Werten im Stuhl. Liegt das Calprotectin im Stuhl im Normbereich, kann man eine aktive, chronisch entzündliche Darmerkrankung fast ausschließen. Grenzwertig erhöhte Calprotectin-Werte können aber auch durch andere Krankheiten verursacht werden.

Erhöhtes Alpha-1-Antitrypsin im Stuhl

Was bedeutet es, wenn das Alpha-1-Antitrypsin im Stuhl erhöht ist? Alpha-1-Antitrpsin ist ein Eiweiß, das im Blut aller Menschen vorkommt und in geringen Mengen in den Darm gelangt. Je durchlässiger die Darmwand ist, desto mehr Alpha-1-Antrtrypsin gelangt in den Darm. Nachdem es sehr stabil ist, kann es im Darm angekommen nicht weiter verdaut werden und wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Die Menge des im Stuhl nachweisbaren Alpha-1-Antitrypsin lässt also eine Aussage zu wie „dicht“ die Darmwand ist. Eine erhöhte Konzentration deutet auf eine vermehrte Durchlässigkeit der Darmwand. Dieser Zustand wir im englischen Sprachgebrauch auch alsLeaky gut syndrome bezeichnet,
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