Antioxidantien

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Zerstörende oxidative Prozesse werden unter der Bezeichnung „oxidativer Stress“ zusammengefasst und gelten im Allgemeinen als gesundheitsschädigend. Das stimmt aber nur zu einem gewissen Teil, denn die „zerstörerischen“ oxidativen Prozesse sind für den Körper absolut lebensnotwendig. So werden Bakterien, Viren, Pilze und andere schädliche Mikroorganismen durch oxidative Prozesse zerstört. Auch Tumorzellen oder andere Zellen, die regeneriert werden müssen, werden letztendlich durch oxidative Prozesse abgebaut. Führt man im Übermaß antioxidative Substanzen zu, dann stört man auch diese „nützlichen Funktionen von oxidativem Stress“. So weiß man heute, dass durch die Zufuhr von Antioxidantien der Trainingseffekt von Sport zumindest teilweise zunichtegemacht wird.

Bei manchen Formen von Reizdarmsyndrom, insbesondere, wenn sie mit einer Störung der Darmbarrierefunktion einhergehen, spielen oxidative Prozesse eine gewisse Rolle. Die Anwendung von Antioxidantien erscheint mir aber nicht zielführend. Jedenfalls sind die Therapieerfolge mit Antioxidantien nach meiner Erfahrung eher bescheiden. Dazu kommt noch, dass wir durch die „normale“ Ernährung mit Antioxidantien regelrecht überschwemmt werden, da die meisten Konservierungsmittel antioxidativ wirksame Substanzen sind. Nachdem wir uns in unserer Supermarktkultur ohne Konservierungsmittel nicht mehr auskommen, besteht für den Normalbürger schon eher ein antioxidativer Stress und kein oxidativer Stress. Eine Behandlung mit Antioxidantien bei Reizdarmsyndrom würde ich eher nicht empfehlen.

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